Siegerland Höhenring 2015

Siegerland Höhenring 2015

13.06. bis 14.06.2015

Um 9.00 Uhr ging es für die Hälfte der Truppe an der Sparkasse Eiserfeld los. Leider versprach der Blick zum Himmel nicht viel Gutes.

Aber man soll ja auf den Weg und nicht in den Himmel schauen. Also los und zunächst mal auf dem Weg zur Freusburg den Rest der Gruppe eingesammelt. Bevor die Steigung zur Burg gemeistert werden musste, gab es schon die erste Plattfuß-Pause.

Hoch zur Burg und durch den Giebelwald ging es ohne weitere Probleme über Niederfischbach, Friesenhagen und Crottorf Richtung Hohenhain, wo uns der Regen einholte und die folgenden 2 Stunden zum treuen Begleiter wurde. Etwas Gutes hatte die kalte Dusche von oben allerdings: Wolle, immer für eine Mode-Überraschung gut, konnte seine top-stylischen Rain-Legs zur Schau stellen. Nach dem Gelächter und Regen nachgelassen und wir die Anstiege um Hünsborn, Krombacher Höhe, Rahrbacher Höhe und Littfequelle erfolgreich bezwungen hatten, scheiterten 2 Fahrer an einer steinernen Regenrinne: Plattfuß Nr. 2 und 3.

Schnell flicken und weiter, denn es galt ja noch, die Vorspanneiche und den kleinen „Knipp“ bei Drei Buchen zu bezwingen. Dann noch ein paar Kilometer und am Ende der ersten Etappe wurden wir auf dem Giller schließlich mit Sonne, Waffeln und kalten Getränken belohnt.

Der zweite Teil der Gruppe, startete um 12.00 Uhr am Parkplatz „Stummes Loch“ und pünktlich ergoss sich über uns, was sich bereits den ganzen Morgen angedroht hatte. Also bereits zu Hause in Gummi geschält und ab durch den Regen. Gott sei Dank brach aber bereits am Wellersberg wieder die Sonne durch, so dass wir ab dort die Fahrt trocken fortsetzen konnten. Über die Panzerstraße ging es dem x 24 folgend zur Truppacher Heide, von dort Richtung Niederholzklau, durch die herrliche Landschaft der Heestäler bis Kreuztal.

Hier sah der Plan vor, dass Susanne „Staffelstab“ (das Staffelrad) an Kester übergeben sollte. Susanne sollte das Wohnmobil übernehmen und Kester die Fahrt mit dem Rad fortsetzen. Zu unserer großen Freude hatte Kester das Wohnmobil zur Versorgungsstation gewandelt, so dass wir hier die erste Pause zwecks Aufnahme von Genussmitteln einlegen konnten. Frisch gestärkt folgten wir dann dem Radweg entlang der Ferndorf bis Allenbach und erklimmten über Grund den Giller. Die Schnelle Truppe vom Morgen war bereits angekommen und hatte erste Kaltgetränke zur Stärkung zu sich genommen. So genossen wir den Nachmittag in der Sonne im Biergarten des Hotels Ginsberger Heide. Nach Aufteilung der Zimmer traf man sich frisch duftend zum Abendessen wieder.

Selbstlos wie der Fat-Tire-Flyer an sich so ist, gaben wir zur späteren Stunde eins unserer Zimmer an zwei Wandersleute ab,  damit diese die Nacht nicht im Wald zubringen mussten. So dass Rübe und Bernd, die beide Solo unterwegs waren, unverhofft zu einer gemeinsamen Nacht verholfen wurde.

Sonntagmorgen setzten wir die Fahrt dann nach einem leckeren, ausgiebigen Frühstück um 9.00 Uhr fort. Diesmal nicht durch das Edertal, sondern dem „echten“ Höhenring folgend. Kurz vor dem Lahnhof verließ uns die „Light-Gruppe“ Richtung Obernautalsperre.

Der Rest der Truppe folgte dem Höhenring bis zum bitteren Ende. Noch eine Rast auf der Aussichtsplattform der Tiefenrother Höhe, ein neuer Schlauch in Rübes Hinterrad und schon lag die „Kalt Eiche“ vor uns. Hier trennte sich erneut die Spreu vom Weizen und nur die Härtesten nahmen auch noch den letzten Knipp über Herdorf nach Hause.

Zum Ausklang trafen sich alle in der „Stettiner Hütte“ zu hervorragend gekühltem Bier und intensiver Nachbesprechung der Tour.

Jungs und Mädels – es war mal wieder schöne mit Euch !!

Eifel-X 2014

Eifel – X

vom 20.-24. August machen sich 5 Flyer auf, um den etwas modifizierten Tourenvorschlag aus dem Bike-Magazin zu fahren.

Nach der Anreise mit dem Unternehmen Zukunft vom Siegener Bahnhof nach Düren stehen 5 Tagesetappen an:

  • von Düren nach Simmerath
  • von Simmerath nach Kronenburg
  • von Kronenburg nach Waxweiler
  • von Waxweiler nach Bollendorf
  • und von Bollendorf zum Endpunkt der Tour nach Trier

5 Tage die noch lange in Erinnerung bleiben werden. Der Wettergott war uns freundlich gestimmt, und wenn dann hat es nur Abends geregnet.

300 Km und 7000 Hm waren nicht immer einfach, aber haben super Spass gemacht. Von unserer Reise durch die Eifel hat Wolle 4 GB Bildmaterial zu einem monumentalen Werk zusammen gefügt. Das gibt es  auf einem Stick, weil sonst der Speicherplatz unserer Page in die Knie gehen würde.

Wer es auf dem Oktoberfest nicht sehen konnte melde sich bitte – es lohnt sich.

Die immer noch tief beindruckten Helden Micha, Jochen, Wolle, der Käbi und meine Wenigkeit

Alpenhaus 2014

Alpenhaus 2014

Fest entschlossen dieses Jahr die Tour nochmal standesgemäß zu machen, treffen sich am Samstag den 4. Oktober um 10 Uhr  9 Flyer auf dem Marktplatz in Eiserfeld um die Strecke zum urigen Alpenhaus in Kirchhundem unter die Stollen zu nehmen. Als Mitfahrer haben sich Micha und Manni, nebst unserem Alt-Kassenwart Hermi zusätzlich eingefunden um das sonnige Herbstwetter auszunutzen.

Über die Eisernhardt und Obersdorf gehts hinunter nach Dielfen, und weiter über Deuz hinauf Richtung Forsthaus Hohenroth. Ein Mittagspäuschen zum Kräfte sammeln und schon stehen wir am Forsthaus. Micha und Manni verlassen unsere Strecke Richtung Lahnhof, Hermann hat schon vorher die Heimreise angetreten.

Über Erndtebrück und Birkelbach biegen wir ins Schwarzwassertal um den finalen Anstieg zum Rhein-Weser-Turm zu meistern. Ein paar Schweisstropfen und Flüche später treffen wir oben auf Bernd, Ulrike und Sandra die von Vormwald aus die Tour begonnen haben.

Die gereichten Getränke haben wir uns, nach einhelliger Meinung, auch redlich verdient. Etwas später stossen dann noch die vier Wanderwilligen Heiko, Läddoh, May-Britt und Marion dazu. Leider ist es sehr windig und schattig am Turm und so gehts fürher wie sonst auf die letzten schnellen 6 Kilometer bis zum Alpenhaus, wo die Sonnenterrasse ihrem Namen noch alle Ehre macht.

Zimmer beziehen, duschen und in freudiger Erwartung aufs Abendessen noch an ein paar Bierchen und Willis laben. Irgendwie scheint Hüttenwirt Frank runderneuert, jedenfalls klappt alles relativ problemlos. Sogar das Frühstück kann zeitig aufgenommen werden, und einige Abrechnungen sind schon in großen Teilen fertig – das gabs noch nie  Lachen

Mitte der Woche sagten die Wetterpropheten noch Schauriges für den Sonntag voraus, doch siehe da – Sonne satt! Wenn Engel reisen Unschuldig

Noch ein bißchen frisch, aber bei nicht erwarteten trockenen Bedingungen gehts hinauf zum Turm und wieder durch einige Bachdurchquerungen im Schwarzwassertal auf dem Rothaarsteig bis zur Ginsberger Heide, wo eine kurze Kaffee- und Kuchenpause eingelegt wird. Bernd, Ulrike und Sandra biegen Richtung Vormwald rechts ab und der Rest fährt auf dem X 5 bis oberhalb von Dreis-Tiefenbach. Immer nur runter wie Wolle meinte Überrascht

Um nicht so lange auf den Zug zu warten, fährt Sandra dann auch noch die gesamte Strecke über den Radweg nach Hause und begegnet dann noch einem verdutzten Wolle der sich auf dem Weg zurück nach Eichen befindet.

Wir fahren über den Haardter Berg nach Weidenau und auf dem Radweg bis zum Siegener Bahnhof wo Eis und sonstige Leckereien gereicht werden.

Leider gab es am ersten Tag einen kleinen Sturz zu beklagen, aber vorbildlich wurde die Wunde von innen desinfiziert und keine Vereinsbekleidung beschädigt – sauber!

Das Alpenhaus macht immer wieder Spass, sogar wenn man mit dem Bike hinfährt Winken

Alle die nicht mit waren haben mal wieder was verpasst

Gruß Präsi

Mittenwald – Tag 1

Isarsprung

Zum akklimatisieren und beschnuppern der Landschaft machen wir uns schon kurz nach der Ankunft und dem zusammenbauen der Bikes mit der kompletten Truppe von 8 Flyern auf von Mittenwald zum Isarsprung.

Die Fahrt durch das Ried bis Scharnitz geben uns schon erste Eindrücke von der phantastischen Landschaft mit Dolomitenfeeling.

Es geht Richtung der Karwendeltäler vorbei an Wiesenhof auf moderaten Steigungen, die es möglich machen die Berge zu geniesen und ein paar Fotos fürs Album zu schiessen, dem Isarsprung entgegen.

Da spring sie nun – die Isar. Noch etwas weiter liegt die Kastenalm, auf der sich trefflich Pause machen lässt. Ein paar Unentwegte versuchen sich noch an dem steilen und von losem Schotter bedecktem Weg zur nächsten Alm – aber kurze Zeit später, als auch die letzen erkannt haben das der Weg doch den Wanderen vorbehalten bleiben sollte, treffen sich alle an der Kastenalm wo Getränke und Snacks warten.

Zurück gehts auf der selben Strecke, und alle sind sich nach den 47 km zum einradeln sicher, dass die Wahl auf Mittenwald für das verlängerte Wochenende eine gute Entscheidung war.

Marburg-Tour 2008

Es war wieder soweit, die Grundlagenausdauertour Marburg – Siegen stand auf dem Programm und alle Flyer bestiegen planmäßig die Züge Richtung Marburg um von dort aus wieder zurück in die Heimat zu radeln.
Alle? Wirklich Alle? Nein, unser Achim, der unplanmäßig verschlafen hatte, mußte mit seinem PKW nach Marburg reisen. Als dann alle vollzählig vorm Marburger Hauptbahnhof standen, zeigten sich auch die ersten Sonnenstrahlen und ließen erahnen, daß es, wie im letzten Jahr, eine Sonnentour geben wird.

Also, dann nichts wie los!

In Gießen wurde auf dem Marktplatz die obligatorische „Leberkäsebrötchenpause“ eingelegt. Gut gestärkt verlief die Fahrt bis nach Wetzlar ohne Zwischenfälle, bis unserem Präsi hinten die Luft ausging. Der erste „Platte“ der Tour wurde gekonnt behoben und nach kurzer Suche des Schnellspanners konnte es auch weitergehen. Der zweite „Plattfuß“ ging auf Rainer und auch er stellte unter Beweis, daß er nicht zum ersten Mal einen Schlauch wechselte.

In Herbon angekommen wurde in der schönen Altstadt noch eine kurze Eispause gemacht, bevor sich alle auf den Weg zur letzten Rast bei den „Vogelfreunden“ machten. An der herrlich gelegenen Vereinshütte der Vogelfreunde muß man einfach anhalten, nicht zuletzt um vor dem Anstieg hoch zur „Kalt Eiche“ noch einmal Kraft zu tanken.

Auf dem Pass ins Siegerland angekommen schossen wir nach Wilnsdorf hinunter und von dort weiter nach Eiserfeld. In der Gaststätte „Zur Post“, wo wir einen Tisch reserviert hatten, ließen wir unsere Tour mit gutem Essen und einem Glas Bier ausklingen.

Das Fazit: Einfach eine super Tour.

Hohe Bracht 2007

Hohe Bracht 2007

 

Die Zeichen standen erst ganz schlecht für unsere erste Tour. Schlecht wegen des Orkans Kyrill, der im Januar weite Teile des Waldbestandes in Sieger- und Sauerland vernichtet hatte. Dem entsprechend unpassierbar waren die Wege. Zu groß schien auch die Gefahr, von nachträglich umfallenden Bäumen erschlagen zu werden. Darüber hinaus unterband ein generelles Waldbetretungsverbot jegliche Suche nach Ausweichrouten.

Dann kam Licht ins Dunkel. Die Waldbauern leisteten unter Zuhilfenahme österreichischer und nordischer Fachkräfte ganze Arbeit, sodass bereits Anfang März das Betretungsverbot teilweise aufgehoben werden konnte. Durch das trockene und warme Wetter in der 2. Märzwoche wurden die Wege wenigstens einigermaßen befahrbar.

Auch wenn die Originalroute in weiten Teilen noch unter tausenden von Fichten begraben war, es ließ sich eine Alternativroute finden und nach einer knappen Woche Ausprobieren kam die Erfolgsmeldung: „Es gibt einen Weg…zur Hohen Bracht!“

Allerdings wurden die anfänglichen Gutwettermeldungen nach unten korrigiert. So fuhren wir letztendlich eine kultige Tour zwar auf neuen Wegen aber unter altbekannten Bedingungen: Sch…wetter.

Familientour 2006

Familientour an der Nister 2006

Bisher waren alle ftf-Touren für diejenigen von uns zurechtgeschnitzt, die zumindest einigermaßen sattelfest sind. Erstmalig gab es am 21. Oktober eine Veranstaltung für alle Vereinsmitglieder, Freunde und Familienmitglieder, egal ob alt oder jung, ob untrainiert oder topfit. Lediglich ein Rad, ein Helm und gute Laune musste mitgebracht werden.

Meik war derjenige, der diese Idee hatte und auch die komplette Organisation übernommen hat. Auch wenn wir zu guter letzt einige Kilometer und Höhenmeter mehr als geplant in den Beinen hatten, war´s ein voller Erfolg. Vielleicht liegt hier ja auch der Schlüssel, um mehr Jugendliche für unseren Verein zu begeistern, immerhin drei der Teilnehmer waren unter 18.

Die Rundtour führte von Wissen über Selbach zum Kloster Marienstadt und entlang der Nister zurück nach Wissen. Neben einem guten Mittagessen gab es einige Highlights wie z. B. einen ausgesetzten Singletrail und eine Flussüberquerung. Die 45Km und 600Hm waren über den ganzen Tag verteilt und konnten so von allen bewältigt werden.

Massa Marittima, Toskana 2005

Massa Marittima, Toskana 2005

oder: Allein unter Schweizern
oder: Mein Leben als Exot in Italien
oder: Schwiezerdütsch für Anfänger

Liebes Tagebuch …..

Wir schreiben das Jahr des Herrn 2005. Nach monatelanger Planung war es wieder soweit. Unsere diesjährige Tour von uns „mittelalten“ Gouda, ähh… Mitgliedern Udo, Stefan, Martin und Joachim (meinereiner) führte uns in die schöne Toscana zum Städtchen Massa Marittima.

Oblag es für die Sizilien-Tour 2003 noch Stefan, sich um Gefährt und Heimstatt zu sorgen, war ich diesmal in die Pflicht genommen, ein adäquates Quartier mit dem in unserem Alter zu berücksichtigenden Komfort für den Trip auszuwählen.

Intensive Internet-Recherchen über einen Zeitraum von 3 Wochen führten dann zu dem Ergebnis, dass als Ziel der Agritursimo „Massa Vecchia“ (Sprich: “ Massa Vekkia“) nahe Massa Marittima gewählt wurde.

Am katholischen Feiertag „Himmelfahrt“ ging´s dann auch himmelwärts via Ryan-Air vom Flughafen Hahn nach Pisa. Pünktlich wie wir vor Ort waren, wurden alle beim einchecken von den Mitarbeitern der Fluggesellschaft angemeckert, nächstens etwas früher = pünktlich zu sein. : – (((

Trotz unserer Pünktlichkeit ging es gemäß Flugplan auch pünktlich auf die Reise, die nach kurzen 75 Minuten schon vorbei war.

Nach dem Auschecken wurde der bestellte Leihwagen direkt vor Ort am Flughafen von Pisa aufgepickt. Entgegen unseren Befürchtungen und Erfahrungen aus Sizilien diesmal auch ohne den obligatorischen italienischen Gemütlichkeitszuschlag, sprich lange Wartezeiten.

Mit der Einlage einer kleinen Sightseeing-Tour zum Dörfchen Populonia während unserer Anfahrt nach Massa Marittima erreichten wir dieses sicher und auch noch pünktlich zum Abendessen.

Das, was sich schon als Beschreibung im Net sehr gut anlas, übertraf dann auch unsere Erwartungen. Erst das leckere Essen in 5 Gängen, (Göttlich übrigens der Nachtisch mit anhängendem Espresso, „Platz, Peng“) und dann die Sichtung unserer Scott-Genius-Leihpferde, die uns die kommenden Tage über die Trails der Maremma führen sollten.

Und die Feststellung, dass wir als deutsche Landsmänner doch ziemliche Exoten waren. Klar denkt jetzt jeder natürlich, dass die Italiener in der Überzahl sind, wenn er nach Italien fährt. Aber Pustekuchen… Die Bikestation war fest in der Hand von Schweitzer Eidgenossen.

Wir wurden dann auch direkt in die Feinheiten des schwiezerdütschen Dialektes eingeführt.

Nach unserem deliziösen Mahl erhielten wir noch die Schlüssel für unsere Zimmer in unserer Residenza, (schicke Zimmer in einem Haus aus dem 14. Jahrhundert !!! ) die sich strategisch günstig für ein erstes Absackerbier nur 5 Gehminuten vom Marktplatz in Massa Marittima befanden.

Martin wurde bei der Verteilung der Zimmer vor die Wahl gestellt: “ Tor 1 oder 2″. Martin entschied sich für Tor 1 und hatte natürlich den Zonk, sprich Udo, seines Zeichens ein begnadeter Schnarcher, dahinterstecken. Eine Runde Mitleid („Ohhh, armes Hascherl…“) später und nach der Ausgabe von Ohrenstopfen an Martin waren wir in unseren Zimmern zur Nachtruhe verschwunden.

Am nächsten Morgen küsste uns die Sonne wach und nach Herstellung einer vereinskonformen Kleiderordnung nahmen wir ein für italiensche Verhältnisse üppiges Frühstück mit lecker, lecker Kaffee ein (Anmerkung des Autors: Normalerweise scheue ich Kaffee wie der Teufel das Weihwasser, aber bei dem Stöffchen, das in Bella Italia kredenzt wird, könnte ich zum überzeugten Koffeinjünger werden!! ).

Frisch gestärkt ging´s dann (wie unsportlich) mit dem Auto zur Bikestation, um unsere Bikes entgegenzunehmen. Ein klein wenig Feinarbeit bei den Lenker-Hebeleien und der Sattelneigung und wir waren bereit, uns den einzelnen Gruppen entsprechend unserer Leistungsfähigkeit anzuschließen.

Bescheiden wie Stefan, Udo und Martin sind, wählten Sie von 7 möglichen Gruppen die mittlere.

Ich befand mich dagegen noch in Zweifel, ob ich es wagen sollte in der Gruppe 2 oder gar in der Spitzengruppe 1 zu fahren. Die entgültige Entscheidung wurde mir durch Ernesto, dem Betreiber der Bikestation mit seiner Aussage: „Du hast rasierte Beine, du kannst in getrost in Gruppe 1 fahren!“ vorerst leicht gemacht.

Chiumba, unser Guide, belehrte mich dann persönlich im Laufe der ca. 68 km und 1300 Höhenmeter langen, mit vielen Singletrails und knackigen Auffahrten bestückten Tour, eines besseren. Merke: Allein rasiert Beine machen keine fehlende Kraftausdauer wett!! : – (((((

Aber egal, genug gejammert. Geile Singletrails dort unten in der Maremma, die sich eng an undurchdringliches Buschwerk schmiegten. An bestimmten Passagen ließ sich ein kurzer Blick auf das Mare erhaschen. Die steinigen und ausgewaschenen Passagen des Weges sind immer gut für den einen oder anderen Snakebite. So mir passiert bei der ersten Abfahrt. Na klasse, natürlich keine Pumpe und keinen Reifenheber dabei! Aber ein Schweizer aus meiner Gruppe erklärte sich solidarisch, hatte an gleicher Stelle auch einen Plattfuß zu beklagen und hatte wie der Zufall es so wollte, eine Pumpe dabei.

Ein weiterer seiner Landsmänner wurde dann 200 Meter weiter von seinem Pferchen abgeworfen. Die Blessuren waren schonerheblich, und am Ende der Tour wurde bei einem Bier festgestellt, dass er sich bereit bei den vorher gehenden Fahrten als fleißiger Sammler von Hautabschürfungen erwiesen hatte, was er aber durchaus mit Humor nahm.

Touristische Highlights, wie Erdwärmekraftwerke, Ausblicke zum Meer und auch ehemalige Bergwerke wurden geschickt von unserem Guides vorgestellt.

Nicht genug damit, das wir uns alle auf die technisch teilweise schon recht anspruchvolle Strecke konzentrieren mussten, nein auch bei der Konversation mit den Schweizern fielen Worte wie: „abbeschalde“, “ Rambe“ „Brutalsolit“ (Hääääää ?????), die uns einiges an Aufmerksamkeit abverlangten.

Wie auch die Tatsache, das entlang des Weges viele Dornen lauerten. Die Worte von Bruno, dem Gruppen-Guide von Stefan und Martin, waren noch nicht ganz verklungen, als Martins Bike, das gerade ausrollte, nur noch „phhhhhhhssss“ machte. Wenn das kein Timing ist ?!

Ansonsten verlief die Tour bis auf einen kleinen Schwächeanfall von Udo ereignislos.Er zog es vor, nach unserer Mittagpause im Wald, wo es Nudeln auf Rädern gab, mit einer elitären Gruppe von „Verwundeten“ den Restweg auf der Straße zu absolvieren.

Am Ende fanden wir uns alle vor dem Agriturismo auf der Sonnenterasse ein, um das wohlverdiente Bier zu zelebrieren und chill-down betreiben zu können. Aus einem wurden letztendlich 5 große Bierra und mit dem Sinken der Nachmittagssonne gen Horizont senkte sich (ausser bei mir, da ich Fahrdienst hatte) auch die Auffassungsgabe meiner drei Kumpanen. Urlaub ist so schön. :- )))

Gepudert und schön gemacht ging´s zum Abendessen in eine Pizzeria am Marktplatz in Massa Marittima. Dort schmeckte für unsere deutschen Gaumen auch alles recht annehmbar, aber warum gingen alle Einheimischen zur Pizzaria direkt nebenan ?????

Der nächste Tag, der Samstag, stand dann im Zeichen einer eigenorganisierten Tour. Von Patricia, dem netten Fräulein von nebenan an der Rezeption, erhielten wir dann ausgiebiges (kopiertes) Kartenmaterial, mit Hinweisen wie: „Dort findet ihr einen geilen Singletrial… , achtet hier auf die Einfahrt zum Weg, sonst verfahrt ihr euch….“. Natürlich haben wir uns das alles sehr zu Herzen genommen. Ich habe als BDR-lizenzierter MTB-Guide all mein Wissen über Kartenlesen und Orientierung in die Waagschale geworfen, und was hat´s genutzt ???? Einfahrt verpasst, Singletrail nicht gefunden, Umweg gefahren !!!

Und zur Freude von Udo, der wegen der Mittagshitze schon arg abgekämpft war, legten wir noch eine kleine Abfahrt auf der Straße als Sondertour ein, die damit endete, dass wir uns letztendlich am Anfang der Ortschaft wiederfanden, wo es bereits eine ¾-Stunde vorher in die Wand durch den Wald ging.

Drei Flucher und 4 Keucher später waren wir wieder oben, dort wo wir auch eben schon mal waren. Nochmalig auf die Karte geschaut. Aha, die Abzweigung ist ja gar nicht die, als welche wir sie gedeutet hatten. Dank der tatkräftigen Unterstützung von Stefan (kein lizenzierter MTB-Guide, schäm… :- ((( ) fanden wir wieder den rechten Weg. Dieser führte uns an ein einsam an der staubigen Straße gelegenes Cafe. Der arme Mann dort bekam fast einen Herzkasper, als wir unsere Rösser an seine Hecke und Pflanzen, in unserer Sichtweite, lehnen wollten.

Aus dem italienischen Wortschwall, der über uns hereinbrach, den ich mit meinen fast einzigen italienischen Worten: „Mi dispace, non parla Italiano“ aufhalten wollte, konnten wir uns herausdenken, dass wir die Räder sicher hinter dem Haus deponieren konnten/sollten.

Das hielt uns aber anschließend nicht davon ab, uns die Nudeln al´oglio schmecken zu lassen. Ruckzuck waren wir mit Kohlenhydraten vollgepumpt und ließen mit Kette rechts die letzten 8 km hinter uns.

Danach schauten wir wieder der Sonne auf ihrem Weg nach unten zu und genossen den Geschmack von Weizen-Bier und sonstigen isotonischen Getränken. Am Abend ließen wir es uns bei einem Viergänge-Menü in einem Ristorante gutgehen. Gelati und 2 Café und Latte Macchiato (lecki….) sorgten dafür, dass alle wieder knapp an der Platzgrenze des Magens waren.

Ich durfte mich dann als Quittung an einer unruhigen Nacht erfreuen, weil mich Kaffee = Koffein zu später Stunde gerne wach hält.

Sonntag war´s und heute sollte Sightseeing auf dem Programm stehen. Zumindest vorerst für Udo, Stefan und Martin, die sich die örtlichen Schwefelquellen anschauen wollten.

Als harter Kerl habe ich dann auch den dritten Tag für eine Trainingseinheit genutzt. Die neu eingetroffenen Gruppen, von natürlichSchweizern, wurden neu gemischt. Ich habe mich wegen meiner rasierten Beine auch wieder in Gruppe 1 wiedergefunden.

Leider war am Sonntag nicht alles so, wie es sein sollte. Mein Magen rebellierte, die Gruppe war dann doch ein wenig zügigerunterwegs als gedacht und ich musste fortan mit dem schwarzen Fleck auf meinem Ego leben, dass ich in eine langsamere Gruppe gewechselt bin.

Der ganzen Sache hat dann noch die Aussage eines Mitgliedes der Schweizer Gruppe die Krone aufgesetzt, als ich bemerkte, das alle sehr zügig unterwegs waren: „Warum, ischt doch gemütliches Bummeln..“ (Anmerkung des Autors: Knurr…) Als ausgleichende Gerechtigkeit, wurde dieser Hochmut mit einem kapitalen Sturz bestraft. Neben zahlreichen Schürfwunden trug dieser auch einen geknackten Helm und, Gott sei Dank, nicht Kopf von dannen.

Alte Marathonisti-Regel: Merke, was du auf der Abfahrt mit einem Sturz an Zeit verlierst, kannst du nimmer mehr bergauf reinholen !“

Und sich dann noch im Anschluss blutverschmiert auf die Terrasse setzen zum Posen. (Persönliche Anmerkung: „So ein Prollo“).

Nach getaner Fahrt hieß es dann, Abschied von Massa Marittima zu nehmen. Den (Leih)-Pferdchen tschüß gesagt, bezahlt für´s Quartier und unser Bus(p)fahraro Udo entführte uns auf landschaftlich schönen, kurvigen Strecken (Kotz) nach Siena. Diesem kehrten wir mit schleichendem Tinitus den Rücken, nachdem wir Helden in Strumpfhosen, die bei einem Umzug mit Maximalkraft ihre Trommeln malträtiert hatten, beiwohnen konnten.

Letzte Anlaufstelle vor Pisa war San Gimilgiano, wo wir beim Weltmeister der Gelatiere ein wahrhaft meisterliches Eis zwischen all den Touries und Geschlechtertürmen genossen.

Bei der Abfertigung am Flughafen konnten wir dann dem Oben-ohne Striptease (Hechel, Lechz, Geifer) einer Deutschen „Was soll ich denn noch ausziehen ?“ beiwohnen, die dies als letztes Mittel ansah, da Sie von der Zollbeamten bereits mehrere Male durch den Metalldetektor gejagt wurde, der seine Aufgabe zu verbissen sah.

Zuhause kamen wir mitten in der Nacht am Flughafen Hahn an. Und Deutschland empfing uns ziemlich frostig. Pisa 25 Grad Celsius und Hahn 3 Grad und Frost auf der Autoscheibe, so dass wir uns die Sicht erst einmal freikratzen mussten.

Hundemüde, aber um einige erlebnisreiche Tage bereichert kamen wir zuhause an.

Wer jetzt Appetit auf gleiches bekommen hat, ei guckschte hier: www.massavecchia.it
(Keine Angst: Website ist auf Italienisch, Englisch und Deutsch. Mailanfragen werden bei Bedarf natürlich auch in unserer
Muttersprache beantwortet)

Kleines Schwiezerdütsch-Lexikon:

Abbeschalde = Herunterschalten
Brutalsolit = Hammerhart
Rambe = Auffahrt
Schiebebremsche = Scheibenbremse

Kreuztaler Höhenring 2005

Kreuztaler Höhenweg 2005: eine schöne Quälerei

Da wir in den vergangenen Jahren nur eine Bildergallerie präsentiert hatten, gibt´s diesmal die passende Story dazu.

Wir starten in Kreuztal am Bahnhof und radeln uns zunächst durch das Heestal bis zur Mäckeseiche ein, dem Startpunkt des Rundwegs.

Offiziell gibt es keinen Weg mit der Bezeichnung „Kreuztaler Höhenweg“ oder „Kreuztaler Höhenring“. Aber es gibt die offiziellen Grenzen der Stadt Kreuztal und Wege, die diesen Grenzen folgen.

Die Tour hält sich bis auf zwei Ausnahmen an diese Wege: Im Norden geht´s nicht über den Siegerlandhöhenring sondern durch das Burgholdinghauser Tal und im Nordosten werden Kindelsberg und Martinshardt als zwei zusätzliche Highlights integriert.

Von der Mäckeseiche, die am Rande der Verbindungsstraße zwischen Junkernhees und Buchen steht, fahren wir am Hang oberhalb von Buchen und Oberholzklau entlang zum sogenannten „Schlag“, der Steigung zwischen Oberholzklau und Hünsborn.

Südlich des Siegerlandhöhenrings geht´s dann nach links in den Wald und hier wird zum ersten Mal deutlich, dass die heutige Tour besondere Anforderungen an unsere Ausdauer stellt. Der Boden ist durch die Regenfälle der letzten Tage aufgeweicht und der Schlamm zieht die Kraft aus den Beinen.

Wir erreichen den Siegerlandhöhenring und folgen diesem auf der Ausweichroute bis zum Windrad „Ewiger Fuhrmann“. Heute ist der 10. Jahrestag der Windkraft, wir lassen einen ehrfurchtsvollen Blick über das Gittergerüst bis hoch zur Gondel und dem riesigen Propeller schweifen.

Ein ganz anderes Ereignis zwingt uns dazu, noch etwas länger an dieser Stelle zu verweilen. Mein Freilauf hat sich verabschiedet und jede noch so kräftige Kurbelbewegung bringt mich und mein Bike keinen Meter weiter.

Der erste Versuch einer Notreparatur besteht aus mehreren kleinen Kabelbindern, mit denen ich kunstvoll das größte Ritzel mit den Speichen des Hinterrads verzurre. Sieht gut aus, hält aber nicht lange: die erste Steigung lässt das Kunststoff reißen und wieder geht jeder Tritt ins Leere.

Der zweite Versuch, das Verflechten mit einem Schaltzug, ist ein voller Erfolg, bis auf die Tatsache, dass mir jetzt gar kein Freilauf mehr zur Verfügung steht. Immerhin gelange ich so ins Tal und kann mir ein Ersatzbike besorgen.

Wieder komplett biken wir entlang der Littfe zum Hohen Wald und über den „Stoß“ zum Altenberg mit seinen Ausgrabungsstätten und dem hölzernen Aussichtsturm.

Es folgen noch zwei kurze aber heftige Anstiege und wir erreichen unser Mittagsziel, den Kindelsberg. Das Wetter zeigt sich zwar nicht von seiner allerbesten Seite aber es reicht zum draußen sitzen. Wir genießen die urige Atmoshäre, das Radler und ein gutes Mittagessen.

Anschließend fahren wir ein paar Höhenmeter bergab zu einem Punkt, von dem wir sowohl Ferndorf- und Heestal, als auch das Siegtal hinab und bis über die Südgrenzen von Siegen hinaus blicken können.

Wir umrunden den Kindelsberg und begeben uns dann auf einen glitschigen Wurzeltrail hinauf zur Martinshardt, einem Berg, der nur 2 Meter niedriger als der Kindelsberg ist, dafür aber über ein Gipfelkreuz verfügt.

Wir tragen uns in das wettergeschützt in einer Art Briefkasten steckende Gipfelbuch ein, verweilen einen Moment und beginnen dann die 300 Höhenmeter vernichtende Abfahrt nach Kredenbach.

Mit gedrosseltem Tempo geht es den Berg hinab. Ist auch gut so, denn nach einer Rechtskehre tauchen plötzlich ein Traktor und ein die komplette Wegbreite ausfüllendes Feuerwehrauto auf. Nachdem wir noch rechtzeitig zum Stehen gekommen sind, sehen wir, dass die Jungs eine riesige Birke auf einen Hänger wuchten, soll wohl ein Maibaum werden.

Wir quetschen uns an der Kolonne vorbei und rauschen weiter ins Tal, über die Straße und zum Dahlbrucher Bahnhof.

Es folgt ein kurzes Stück Radweg und ein sehr langes Stück ansteigender Waldweg einschließlich Schiebepassage, die uns zum Hauptwanderweg X5 führt

Diesem folgen wir bis zur Unglinghäuser Höhe. Ab hier geht´s auf einer Mischung aus Waldwegen, Singletrails, Matschpassagen und Wurzelwegen weiter bis zum Sportplatz auf der Setzer Höhe.

Mit schweren Beinen aber auch mit der Gewissheit, dass Schlimmste geschafft zu haben, führt der Weg hinab nach Dillnhütten und nach Überquerung von Hauptstraße und Ferndorf am Hang entlang auf einem schmalen Pfad nach Sohlbach.

Wir beiben auf dem Höhenzug und erreichen nach 65 Km das Ende der Rundstrecke, den Unterstand bei der Bismarckeiche.

In Serpentinen rollen wir bergab nach Kreuztal direkt in den Dresslers Park und dort in die Kutscherstuben, wo wir den gelungenen Tag bei Radler und Pils, serviert von einer hübschen und hochintelligenten Bedienung, ausklingen lassen.

Wolle