Was lange währt…
…wird endlich gut. Nach zweimaligem Verschieben ist es am 01. April endlich soweit. Bis auf wenige Überreste hat sich die Eiszeit verabschiedet und wir starten die Saison 2006 mit der Tour zur Hohen Bracht. Für alle, die diesen Ort nicht kennen: eine Bergkuppe mit Restaurant, Aussichtsturm und Skihang im Sauerland zwischen Kirchhundem und Bilstein. Die Hohe Bracht liegt am Fernwanderweg X8
Um 9 Uhr treffen sich Andi, Mario, Meik, Michael, Sascha vor meiner Garage um sich mit mir bei leichtem Dauerregen und knappen 10 Grad auf den Weg zu machen. Die ersten Meter im Wald bestätigen, dass aus Eis und Schnee Schlamm und Wasser geworden sind. Teilweise fließen richtige Sturzbäche von den Hängen, an manchen Stellen knacken sogar noch ein paar übrig gebliebene Eisschollen unter den Reifen. Immer wieder hören wir das Geräusch aufheulender Kettensägen. Die in den letzten Monaten durch das Glatteis lahmgelegte Waldwirtschaft ist in vollem Gange.
Unser erstes Etappenziel, den Wanderparkplatz Graevenstein erreichen wir nach einer guten Stunde. Jetzt schon zeigt sich der Vorteil der Dosenfraktion gegenüber den Shimanos mit ihren krachenden Zähnen und springenden Ketten.
Der weitere Weg zum Skigebiet Fahlenscheid ist geprägt durch querliegende Bäume und tiefe Pfützen, die zusammen mit den Weichzeichnern Nebel und Regen eine ganz eigene Stimmung erzeugen. Wir haben genug Zeit und stellen fest, dass man auch ohne Sonnenschein eine gute Tour fahren kann.
Ein größeres Windbruchgebiet zwingt uns zur Kursänderung. Wir umrunden den Berg und gelangen schließlich an das untere Ende des Skihangs an der Hohen Bracht. Gedanken an einen Uphill auf der Piste werden schnell wieder verworfen, wir arbeiten uns den etwas weniger steilen Wanderweg hinauf bis zur bekannten Aussichtsplattform. Schnell das Bild für´s Fotoalbum gemacht, begeben wir uns anschließend ins Warme um das erste Radler zu bestellen und die nassen Klamotten loszuwerden.
Ein üppiges Mahl mit weiterem Radler lässt das Blut in den Magen fließen. Trotzdem raffen wir uns auf, den Rückweg zu bestreiten. Nach der Abfahrt Richtung Hofolpe überqueren wir den Höhenrücken nach Varste. Von dort aus kurbeln wir erneut steil bergauf um nach der anschließenden Abfahrt einen alten Bekannten wiederzutreffen: den Siegerlandhöhenring.
An der Littfequelle legen wir die letzte Rast ein. Sogar die Sonne lässt sich blicken und schenkt uns ein paar wärmende Strahlen. Die restliche Strecke führt uns über den Altenberg und am Hang des Kindelsbergs zurück nach Eichen.
Nach einer groben Bikereinigung und ein paar Bier verabschiedet sich die Mannschaft tritt den Heimweg an. So haben wir es denn endlich geschafft, die Tourensaison 2006 zu eröffnen und dabei sogar noch Spaß gehabt!
Wolle